Pullenbier-Chronik

🗓️ 1903, Berliner Kindl Export, die feine Herrenpulle.
Serviert mit Porzellanverschluss, schaumig und elegant. Wurde im Gasthaus gereicht, nicht aus’m Kofferraum.

🗓️ 1910, Löwenbräu München, das Maß in der Pulle.
Kam in schweren braunen Flaschen. Wer Löwenbräu trank, war entweder Bayern-Fan oder Bürgermeister.

🗓️ 1924, Binding Export, Frankfurter Pullenstolz.
Wurde aus dickwandigen 0,7-Liter-Flaschen (!) gereicht. Richtig rustikal. Da reichte oft eine… oder auch nicht.

🗓️ 1932, Sternburg, Pulle für’s Proletariat.
In Leipzig geboren, in ganz Ostdeutschland geliebt. Gab’s oft in Kisten mit Juteband drum – Hauptsache viel.

🗓️ 1935, Einbecker Ur-Bock, Starkbier aus der Keule.
Uraltes Rezept, urige Flasche, richtig Wumms. Die Keulenform war Kult – heute noch bei Fans beliebt.

🗓️ 1948, Feldschlößchen, DDR-Pullenstandard.
Kam direkt aus der Brauerei zur Werkskantine. 1 Pulle = 1 Pause. War nicht fancy, aber ehrlich.

🗓️ 1952, Krombacher Pils, Natur aus der NRW-Pulle.
Damals noch mit handgeklebt wirkendem Etikett. Das „Reinheitsgebot“ stand größer drauf als der Biername.

🗓️ 1959, Paulaner Salvator, Pulle für Feierliche.
Starkbierzeit = Starkbierpulle. Wurde gern mit Weißwurst kombiniert – oder einfach so, Hauptsache stark.

🗓️ 1962, Augustiner Helles, Münchens Pullenklassiker.
Unverändert seit Jahrzehnten. Flasche, Etikett, Geschmack – alles wie früher. Wer Augustiner kennt, kennt die Pullenromantik.

🗓️ 1965, Jever Pilsener, die friesische Herbheit.
In der urigen Euroflasche mit grünem Etikett. Wer Jever mochte, war entweder norddeutsch oder hart im Nehmen.

🗓️ 1972, DAB Export, Dortmunder Export-Bombe.
Klare Glasflasche, goldenes Etikett, vollmundig wie dein Onkel. Gab’s in jedem Bahnhofskiosk.

🗓️ 1979, Beck’s in der 0,33l Pulle, maritim und männlich.
War lange das Synonym für „Premium“. Wurde eiskalt im Club oder am Steg gezischt – immer mit dem Spruch „Aus’m Norden, Digga.“

🗓️ 1984, Hasseröder Pils, das Ost-Pullenwunder.
Wurde zum Symbol für gepflegten Durst im Plattenbau. Kam auch mal warm – aber nie schlecht an.

🗓️ 1990, Oettinger Export, Flasche statt Flamme.
Billig, braun, bodenständig. Die Flasche war nix für Show – aber fürs Portemonnaie.

🗓️ 1996, Astra Rotlicht, frech aus der kleinen Pulle.
Die Hamburger Kultmarke mit den sexy Sprüchen. Wer das getrunken hat, war entweder Kiezkind oder Kneipenkönig.

🗓️ 2000, Warsteiner „Herb“, Pullen mit Werbung ohne Ende.
„Eine Königin unter den Bieren“ – und das Etikett glänzte mehr als der Inhalt. Trotzdem Stammgast auf allen Zeltfesten.

🗓️ 2003, Flensburger Pilsener, Plopp statt Dreh.
Mit Bügelverschluss – das echte Erlebnisbier. Wer Flens trank, hatte Stil und Zeit.

🗓️ 2007, König Pilsener Longneck, glatter Auftritt.
Longneck-Design war angesagt – schlanker Hals, klarer Geschmack. Wurde gern direkt aus dem Kasten getrunken.

🗓️ 2012, Schöfferhofer Grapefruit, der Party-Pullenstart.
Plötzlich tranken auch Leute Bier, die eigentlich kein Bier mochten. Leicht, süß, fruchtig – und immer kalt serviert.

🗓️ 2019, Craftbier in 0,33l Designerflaschen, stylisch und stark.
Ob IPA, Pale Ale oder irgendwas mit „Hopfen-Infusion“ – Hauptsache die Pulle war schick.

🗓️ 2025, PULLENBIER.de geht online, endlich Bühne für die Flasche.
Die Pulle bekommt endlich die Bühne, die sie verdient. Von der Stammkneipe bis zur Gartenparty – Pullen regeln.